Tech-Dystopie

Fünf weitere "M3gan"-Filme? Das sagt der Regisseur über seinen KI-Horror-Erfolg

Aktualisiert:

von Lars-Ole Grap

Gerard Johnstone hat mit dem Kino-Hit "M3gan" nicht nur das Fundament für ein langlebiges Horror-Franchise gelegt - er greift ein Thema auf, das viele bewegt.

Bild: picture alliance / PictureLux/Geoffrey Short/Univer | Photo Credit: Geoffrey Short/Universal Pictures


Mit "M3gan" hat Gerard Johnstone eine neue Horror-Ikone erschaffen. Jetzt legt "M3gan 2.0" nach - selbstbewusster, böser und noch näher an der Realität. Zwischen Satire, Schockmomenten und smarter Spannung trifft das Franchise einen Nerv - nicht zuletzt, weil die Grenzen zwischen Fiktion und den Möglichkeiten echter KI längst verschwimmen. Und das Beste: Da geht noch einiges.

"M3gan": Wie der Horror-Hit zum Spiegel unserer digitalen Ängste wurde

Als der Neuseeländer Gerard Johnstone Anfang 2023 mit "M3gan" seinen großen Hollywood-Einstand feierte, war das nicht nur ein Kinohit, sondern auch ein Kommentar zur heutigen Generation, die praktisch mit dem Smartphone in der Hand aufwächst. Im Film verliert die junge Cady (Violet McGraw) bei einem tragischen Autounfall ihre Eltern. Ihre Tante Gemma (Allison Williams), eine viel beschäftigte Roboter-Ingenieurin, lässt kurzerhand eine Prototypen-Puppe namens M3gan für sie bauen - mit fatalen Folgen. Denn die scheinbar smarte Hilfe entpuppt sich schnell als tödliche Gefahr.

Der Mix aus Horror und Satire wurde von der Kritik gefeiert und spielte weltweit über 170 Millionen Euro ein - bei einem Budget von nur rund elf Millionen. Und das alles zu einer Zeit, als KI-Tools wie ChatGPT immer bekannter und beliebter wurden. Der Film stellt dabei grundlegende Fragen: Können wir KI wirklich vertrauen? Haben wir die Technologie überhaupt im Griff? Und was passiert mit der Menschheit, wenn die Maschinen übernehmen?

Horror mit Augenzwinkern: Wie M3gans Tanz zum Marketing-Coup wurde

"M3gan" war bei seinem Kinostart ein echtes Popkultur-Phänomen. Kaum ein Horrorfilm hat durch seinen Trailer und die virale Kampagne mehr Aufmerksamkeit bekommen. Der Clou: Das Filmstudio "Universal Pictures" hat den Film auf den ersten Blick wie einen knallharten Horror beworben - und dann plötzlich die Horrorpuppe tanzen lassen. Völlig ohne Augenzwinkern!

Das Risiko hat sich bewährt: Einige hielten den Humor zunächst für unbeabsichtigt. Doch wer im Kino saß, merkte schnell - alles war mit voller Absicht so bizarr, überdreht, cool. Hätte Universal den Dance-Move zurückgehalten, wäre womöglich "M3gan" nie zu dem einzigartigen Kino-Hit geworden. Die anfängliche Skepsis? Schnell vergessen.

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Streame "M3gan" vor dem Kinostart von "M3gan 2.0"

"M3gan 2.0": Eigenständige Geschichte oder "Terminator"-Abklatsch?

All das greift der nächste Ableger "M3gan 2.0" wieder auf - und geht noch einen Schritt weiter. Diesmal landet M3gans Code bei einem Rüstungsunternehmen, das damit die Killermaschine Amelia (Ivanna Sakhno) entwickelt - eine Kampf-Androidin, die sofort außer Kontrolle gerät und gegen ihre Schöpfer rebelliert. Gemma sieht sich gezwungen, eine neue Version von M3gan zu bauen - als letzte Hoffnung der Menschheit.

Wenn du dich an den Plot von "Terminator 2" erinnert fühlst, liegst du nicht ganz falsch - auch wenn das laut Johnstone gar nicht beabsichtigt war. "Die Vergleiche kamen erst auf, als das Drehbuch schon fertig war. Klar, James Cameron war mal wieder schneller - wie immer", sagt er gegenüber dem Branchenmagazin "The Hollywood Reporter". Der Regisseur fügt hinzu: "Aber mir ging es vor allem um eine Art Wiedergutmachung für M3gan. In 'Terminator 2' ist es schließlich ein ganz neuer Roboter - bei uns geht's um denselben Charakter auf einer neuen Reise."

Und genau diese neue Reise braucht auch neue Gegenspieler - oder besser gesagt: starke Charaktere, die M3gan auf Augenhöhe begegnen können. Laut Johnstone wollten sie eine Figur, die nicht nur visuell Präsenz zeigt, sondern auch emotional Tiefe und Härte mitbringt - jemand, der sowohl mit M3gan als auch mit der moralischen Ambivalenz von KI auf Augenhöhe agieren kann. Ivanna Sakhno (bekannt aus "Ahsoka") bringt genau diese Mischung aus Intensität und Unberechenbarkeit mit, die perfekt ins toxisch-technologische Universum von "M3gan" passt.

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"M3gan 2.0": Mehr Selbstbewusstsein und noch mehr Wahnsinn

Für "M3gan 2.0" war der Ton daher von Anfang an klar: selbstbewusst, verspielt, aber mit Nachdruck. "Ich hatte diesmal mehr Vertrauen in mich als Regisseur", sagt Johnstone. "Ich wusste besser, wie man bestimmte Szenen aufzieht, und wir haben ein fantastisches Team zusammengestellt, das alles auf die nächste Stufe gehoben hat."

Ein bisschen Druck verspürte er auch, denn "M3gan 2.0" ist als Sommer-Blockbuster platziert: "Wir dachten nur: Okay, 'Terminator 2'-Budget haben wir nicht, aber wir liefern trotzdem. Und genau das haben wir getan." Und so verspricht Teil 2 des Horror-Hits: ein Hauch "Terminator 2", ein Schuss "M3gan"-Wahnsinn, und ganz viel Spaß für Horrorfans.

Was "M3gan 2.0" so spannend macht: Der Film bildet reale technologische Entwicklungen ab.

KI und Technologie: Viel Potenzial für weitere "M3gan"-Teile

Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsszenario mehr. In vielen Bereichen wird sie bereits erfolgreich eingesetzt und stetig weiterentwickelt - oft schneller, als wir es begreifen können. Genau das macht das Franchise so spannend: Jeder neue Teil könnte sich mit der nächsten KI-Generation beschäftigen.

Ich würde mich nicht wundern, wenn wir noch fünf Filme machen.

Gerard Johnstone

Doch trotz seiner Faszination für Technologie ist Johnstone aber auch ein Kind der analogen Zeit - mit einer gesunden Portion Skepsis: "Ich will kein Meckerpapa sein, aber ganz ehrlich: Ich hasse vieles an dieser Zukunft. Es ist seltsam, heute Elternteil zu sein. Man denkt ständig an die einfacheren Zeiten zurück - und genau das hat mich damals zu 'M3gan' gebracht."

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